Projektpartnerschaft

 

Nach Beschluss der Mitgliederversammlung unterstützt der fair-ein seit 2021 und noch bis zum Ende des Jahres 2024 diese Projektpartnerschaft in Guatemala:

OroVerde – Die Tropenwaldstiftung:
Jugendprojekt im Nationalpark Sierra del Lacandón in Guatemala
© OroVerde / A. Hillbrandt

Summary: Im Nationalpark Sierra del Lacandón leben in 14 Gemeinden 20.000 Einwohner*innen mit sehr großem Anteil Minderjähriger. Die prekäre wirtschaftliche Lage führt für die Anlage von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen zu Regenwaldrodungen oder zur Abwanderung in die USA. Dieses Bildungsprojekt im 33.000 Hektar großen Naranjitos-Regenwald in der Kernzone des viel größeren Nationalparks bietet jungen Menschen die Perspektive, durch mehrjährige fachliche Unterstützung lokale Einkommensquellen aufzubauen. Bei der Erarbeitung von Geschäftsideen (z.B. Vertrieb lokaler Produkte, Tourismus, Mitgestaltung der Parkverwaltung) werden Nachhaltigkeit und Fortschritt mit Regenwaldschutz vereint. Der Aufbau einer digitalen Infrastruktur soll einerseits Online-Schulungen, aber auch Vernetzungen, z.B. über Ideen / Strategien anderer Gemeinden, ermöglichen.

Aktuelle News aus dem Projekt gibt es 
>>>hier (Digitale Bildungseinrichtung im Nationalpark)
und   >>>hier  (Jugendliche und ihre nachhaltige Zukunft)
und   >>>hier  (Jugendliche aktiv für den Waldschutz)

Projekt-News vom Frühjahr 2023   >>>hier
Projekt-News vom Frühjahr 2024   >>>hier

Jeweils einstimmig hat die Mitgliederversammlung die Jahresspenden 2021, 2022, 2023 und 2024 aus fair-ein-Mitteln in Höhe von Euro 500,- (2024: 600,-) beschlossen. Außerdem wurde in den Jahren 2021-23 der fair-ein-Anteil am Reinerlös des Weihnachtsmarktstands Frankfurter Eine-Welt-Gruppen an das Projekt gespendet (133,-/182,-/160,- Euro).


Wenn Sie mehr Zeit zum Lesen haben, hier eine ausführliche Projekt- und Vorhabenbeschreibung:

Zielsetzung:
Erhaltung des bestehenden Waldökosystems durch nachhaltige Entwicklung der Gemeinden innerhalb des Nationalparks Lacandón.

Hintergrund:
Der Nationalpark Sierra del Lacandón beherbergt eine immense Biodiversität. Hier findet sich dichter, unberührter Regenwald, aber auch üppige Feuchtgebiete am Fluss Rio Usumacinta. Sierra del Lacandón ist der zweitgrößte Nationalpark des Landes Guatemala mit einer Gesamtgröße von 202.865 ha. Seit 1999 verwalten die Defensores de la Naturaleza den Park zusammen mit der zuständigen Behörde CONAP.

Innerhalb des Parks gibt es 14 Gemeinden mit zusammen genommen 20.000 Einwohnern, von denen ein großer Teil Minderjährige sind. Der Alltag der Menschen ist von großer Armut geprägt und sie haben kaum Zugang zu formeller Schulbildung. Auch die Infrastruktur vor Ort ist mangelhaft. Die Arbeitslosigkeit vor Ort ist hoch und die Zukunftsperspektiven sind stark begrenzt, was häufig zu Abwanderung der Menschen in Richtung der USA führt.

Die prekäre, wirtschaftliche Lage der Bevölkerung gefährdet auch die kostbaren Regenwälder und die Biodiversität, da die Menschen zur Sicherung der Grundversorgung oftmals zu umweltschädlichen Maßnahmen greifen müssen -wie die Rodung von Regenwald zur Anlage von Feldern. Fehlende Mitsprachemöglichkeiten sind ebenfalls ein Punkt, weswegen die Interessen der Bevölkerung und die der Nationalparkverwaltung aktuell oftmals nicht vereinbar sind.  

Zielgruppe:
Das Projekt richtet sich speziell an junge Menschen in 8 bis 10 Gemeinden im Nationalpark Sierra del Lacandón. Durch Stärkung von lokalen Einkommensquellen, die Schaffung von neuen Bildungsmöglichkeiten und die Mitgestaltung bei der Parkverwaltung wird die Region nachhaltig entwickelt und die jungen Menschen aktiv in die Parkverwaltung mit einbezogen. Im Zuge eines Vorgängerprojekts haben sich bereits 7 Jugendgruppen mit über 60 engagierten Mitgliedern gegründet. Besonders schön: Auch viele junge Frauen sind unter den engagierten Teilnehmer*innen.

Neben den Jugendlichen profitieren alle Bewohner*innen der Projektgemeinden von den wirtschaftlichen Erfolgen und der Schaffung von Infrastruktur im Zuge des Projekts. Die Menschen werden aktiv an einem nachhaltigen, partizipativen Parkmanagement beteiligt.

© OroVerde / A. Hillbrandt

Vorhaben:
Jugendliche für den Schutz der Tropenwälder gewinnen – dieses Ziel haben sich OroVerde und die lokale Organisation Defensores de la Naturaleza, mit der wir eng zusammenarbeiten, gesetzt. Im Frühjahr 2021 starteten wir gemeinsam ein neues Projekt im Nationalpark Sierra del Lacandón.

Die Jugendgruppen der lokalen Gemeinden haben in den letzten Jahren mit unserer fachlichen Unterstützung unterschiedliche Geschäftsideen erarbeitet, wie sich Nachhaltigkeit und Fortschritt mit Regenwaldschutz vereinen lassen. Daraus entstanden sind beispielsweise ein Lebensmittelgeschäft, in dem lokale und regionale Produkte verkauft werden. Eine andere Gruppe entwickelte ein Avocadokern-Shampoo, das lokal hergestellt und verkauft wird. Und auch im Tourismusbereich sind junge Leute aktiv – sie bauen eine kleine Unterkunft, absolvieren Sprach-und Gastronomiekurse oder lassen sich als Fremdenführer ausbilden.

Um die Jugendlichen nun in ihrer geplanten Geschäftstätigkeit zu stärken und bei der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen wie z. B. Honig, Gemüse zu unterstützen, werden in den folgenden zwei Jahren unterschiedliche Workshops zu den Themen Umweltbildung, Online-Business und Vermarktungsstrategien angeboten.

Damit sie sich über ihre Ideen zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Gemeinde austauschen und zusammen Strategien dazu erarbeiten können, entsteht in der Region ein Jugendnetzwerk. Dabei ermöglicht eine verbesserte digitale Infrastruktur (z.B. Internetzugang, Computer) den jungen Menschen, sich zu vernetzen und an Online-Weiterbildungen teilzunehmen.
Text: © OroVerde – Die Tropenwaldstiftung


Bis 2020 wurde ein anderes Projekt  jährlich aus fair-ein-Mitteln gefördert:
Der fair-ein hatte seit mehreren Jahren eine Projektpartnerschaft in Bangladesch. Regelmäßig wurde das Projekt mit Spenden gefördert, zuletzt mit der Jahresspende 2020, die die Mitgliederversammlung des fair-ein am 9. März 2020 in Höhe von Euro 500,- beschlossen hat.
„Reisanbau nach altem Wissen“ (neue Bezeichnung: Stärkung von Gemeinwesen in Bangladesch. Städtische und ländliche Entwicklungsprogramme) unterstützt einheimische (Reis)Bäuer*innen, bewahrt ihr überkommenes Wissen und fördert selbstbestimmte  Entwicklungs- und Bildungsprogramme. Bäuer*innen und ihre Familien sollten so unabhängig bleiben vom globalen Markt, der von wenigen Konzernen beherrscht wird und ein sicheres Einkommen  haben.

Der Jahresbericht 2018 zum Projekt ist online. >>>Hier klicken.

Der Abschlussbericht des Projekts aus dem Jahr 2019 ist jetzt verfügbar. Bitte >>>hier klicken.